Fastenzeit

Es ist wieder Fastenzeit. Viele haben die Karnevalszeit ausgiebig zum Feiern genutzt, sind mittels ihrer Masken mal in eine andere Persönlichkeit geschlüpft, haben den Alltag für einige Zeit vergessen können. Sie scheint für viele Menschen eine magische Anziehung zu haben, diese „fünfte Jahreszeit“. Manche Städte befinden sich geradezu im Ausnahmezustand und es ist beinahe unmöglich, diesem Sog zu entgehen. Dennoch gehen auch diese ver-rückten Tage dann zu Ende und bei manchem bleibt Ernüchterung zurück. Die Fastenzeit scheint fast wie eine Wiedergutmachung, ob dieser zügellosen Fröhlichkeit, dieser bunten und launigen Umzüge, des übermäßigen Alkoholkonsums. Als würde man den nun anstehenden Verzicht auf liebgewonnene „Laster“ zur Läuterung der letzten ausschweifenden Tage brauchen.

Doch für viele Menschen ist die Fastenzeit noch immer ein christliches Ritual, eine bewusste Zeit der Mäßigung vor dem Osterfest. Andere wollen nicht aus religiösen Gründen verzichten, sondern sich einfach mal etwas mäßigen beim Genießen, um etwas bewusster zu werden, bei dem Verzehr von Süßigkeiten, Alkohol, Fleisch u.a., der alltäglich geworden ist. Doch es gibt auch den anderen Teil der Menschen, die das alles für unnötig halten, sowohl aus dem einen als auch aus dem anderen Grund. Es sei nicht nötig, zu verzichten, um sich des Überflusses im Leben bewusster zu werden.

So hat für jeden die Fastenzeit eine andere Bedeutung und ob sie nötig, sinnvoll oder überflüssig ist, darüber wird sich wohl nie zu einigen sein.
Ich wünsche allen, dass Sie die Fastenzeit genau für das nutzen, was Sie für richtig halten.

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